Sind Chili-Pflanzen mehrjährig oder einjährig?

Chili-Pflanzen (alle Arten) wachsen generell als mehrjähriger Strauch und können einen erstaunlichen Umfang an den Tag legen je älter sie werden. Der Stamm verholzt dabei und die Pflanze wird ein toller Busch.

Chili-Pflanzen sind generell von der Biologie her mehrjährig, wenn man sie entsprechend ihres Habitus pflegt und unbedingt frostfrei überwintert.

Wie überwintert man Chili-Pflanzen?

Die Überwinterung von Chili-Pflanzen ist generell möglich und die Pflanzen können mehrjährig kultiviert werden. Jedoch braucht es eine gewisse Erfahrung, ein Händchen und etwas Geduld, bis man den Dreh raus hat, dass alle Bedingungen stimmen.

Folgende Punkte sind wesentlich für eine Überwinterung der Pflanzen im Haus:

1. Temperaturen unter 10 °C müssen zwingend vermieden werden. Die Pflanzen rechtzeitig einräumen (Kalte Nächte beachten) und nicht zu kalt aufstellen. Frost ist in jedem Fall tödlich, auch kurz.

2. Möglichst lange im Außenbereich stehen lassen (Balkon, geschützt, unter Beachtung von Punkt 1)

3. Idealer Temperaturbereich: 10-15°C. Es gilt lieber zu warm als zu kalt. Man kann auch im ungeheizten Treppenhaus bei 20°C überwintern. Ideale Orte: Helle Fenster, Wintergarten, helle Wohnräume, beheizte Gewächshäuser. Wichtig ist Licht.

4. Vor dem Einbringen der Pflanzen ins Haus sollte die Erde abtrocknen. Feuchter Stand und niedrige Temperaturen sind tödlich für Chilis.

5. Bewässerung im richtigen Maß ist entscheidend. Die Pflanze darf nicht austrocknen, daher regelmässig vorsichtig mit Bedacht gießen. Die Pflanze darf hierbei aber nicht nass stehen oder dauerhaft feuchte Erde enthalten.

6. Möglichst zeitig im Frühjahr ins Licht stellen. Die Pflanzen haben UV Mangel und sind sehr geschwächt, bis die Sonne im März wieder kräftiger wird.

7. Regelmäßiges Benebeln der Pflanzen hilft Schädlingen wie Läuse vorzubeugen

8. Nicht düngen im Winterquartier

9. Die Pflanzen einkürzen und großzügig bis auf die Astvergabelung zurückschneiden. Blattmasse entfernen und den Lichtverhältnissen anpassen.

10. Alle Früchte entfernen, benötigt zu viel Energie.

11. Überschüssige Blattmasse reduzieren, sonst kann die Pflanze austrocknen wenn es zu wenig Wasser gibt.

Meine Chili hat den Winter nicht überlebt - wieso?

Es braucht am Anfang etwas Erfahrung und ein feines Händchen, um ideale Bedingungen für die Pflanzen zu schaffen. Nach der Ernte sind die Pflanzen erstmal ausgelaugt.

Im Gespräch zur Ursachenanalyse stechen aber oft sehr schnell und sehr deutlich folgende Top-Fehler hervor:

1. Standort zu dunkel: Die Pflanzen haben nicht genügend oder zu spät licht bekommen und sterben aus Entkräftung.

2. Zu nass: Nasser Stand ist generell ein Problem für die feinen Wurzeln der Chili. Insbesondere wenn es zu kalt ist. Ein Topf bei 10°C welcher nass ist kann sehr lange brauchen bis die Erde abtrocknet. Dann ist die Pflanze auf jeden Fall tot.

3. Zu trocken: Die Pflanze wird phasenweise zu wenig, einmal zu wenig oder dauerhaft zu wenig gegossen

4. Schädlinge: Häufig treten bei den geschwächten Pflanzen Läuse auf, die sich explosionsartig vermehren können. Die Pflanzen sind geschwächt und man muss hier dringend einschreiten.

5. Zu kalt: Die Temperaturen sind dauerhaft oder kurzfristig zu kalt. Unter 10°C entstehen Gewebeschäden bei den Pflanzen. Direkt sichtbar oder die Pflanze bekommt einen Schock, der sie zusätzlich schwächt. Auch einzelne kurze Momente Frost sind das Todesurteil.